Statistik zum Insolvenzrecht 2021
Insolvenzen in Zahlen – Auswertung der Entwicklungen, Prognose für 2022
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie halten wir Sie in regelmäßigen Abständen über die Statistik der Insolvenzen deutschlandweit auf dem Laufenden. Unterschiedlichste Faktoren haben Auswirkungen auf die Entwicklung der Verbraucher- und Unternehmensinsolvenzen. Diese spiegeln sich in den Angaben des statistischen Bundesamtes eindrücklich wieder. Im Dezember 2021 haben wir für Sie eine Entwicklung der Insolvenzen in Deutschland prognostiziert. Diese hat sich nun bestätigt.
Statistik der Insolvenzen 2021
Da sich aufgrund der verschiedenen Corona Hilfspakete des Bundes und der Länder einerseits und einer Neuregelung die im Jahr 2020 für die Restschuldbefreiung bei Verbraucherinsolvenzen andererseits in Kraft getreten ist, unterschiedliche Auswirkungen ergeben, differenzieren wir zwischen Insolvenzverfahren bei Unternehmen und Verbrauchern.
Im Jahr 2021 gab es 11,7% weniger Insolvenzen bei Unternehmen als 2020
Im Verhältnis zum Jahr 2020 sind die in Deutschland eröffneten Insolvenzen um 11,7% zurückgegangen. 2020 wurden 15.841 Insolvenzverfahren mit Unternehmensbeteiligung eröffnet bzw. mangels Masse abgewiesen. Die abschließenden Zahlen des statistischen Bundesamtes zeigen, dass im Jahr 2021 nur 9.922 Unternehmensinsolvenzverfahren eröffnet wurden. Insgesamt wurden 13.993 Insolvenzverfahren beantragt, wovon allerdings 4.071 mangels Masse abgewiesen wurden.
Betrachtet man die Differenzen zwischen den Jahren 2019 im Verhältnis zu 2020 zeigt sich, dass die Zahlen jährlich weiter fallen. 2019 wurden noch 13.609 Insolvenzverfahren über Unternehmen eröffnet. 2020 waren es dann nur noch 11.063.
Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen hat sich im Jahr 2021 gegenüber 2020 fast verdoppelt.
Eine gegenläufige Entwicklung zeigt sich hingegen mit Blick auf die Verbraucherinsolvenzen. Während im Jahr 2021 79.620 Verbraucherinsolvenzen beantragt wurden, waren es 2020 nur 41.753 Verfahren. Daraus ergibt sich ein Anstieg von Verfahren um 90,7 %. Entgegen weit verbreiteter Ansicht hat dieser Anstieg jedoch nicht überwiegend etwas mit der Corona-Pandemie zu tun. Eine Hauptursache ist das zum 1. Oktober 2020 in Kraft getretene Gesetz zur schrittweisen Verkürzung der Restschuldbefreiung auf 3 Jahre. Viele Verbraucher werden daher im Jahr 2020, als das in Kraft treten der Neuregelung bereits bekannt war, mit einer Anmeldung zur Insolvenz abgewartet haben.
Besonders betroffene Wirtschaftszweige
Veröffentlicht werden vom statistischen Bundesamt auch Zahlen zu den unterschiedlichen Unternehmensbereichen. Im Verhältnis zum Vorjahr gab es 2021 zwar 3,1% weniger, aber dennoch die meisten Unternehmensinsolvenzen im Baugewerbe mit insgesamt 2.423 Verfahren. Auf 10.000 Unternehmen gab es im Baugewerbe 68 Insolvenzen.
Direkt daran anschließend, verzeichnet auch der Wirtschaftszweig Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz eine hohe Insolvenzquote mit insgesamt 2.122 Verfahren. Auch in diesem Bereich ist jedoch ein Rückgang der Insolvenzverfahren von 13,9% zu verzeichnen. Im Jahr 2020 wurden in diesem Wirtschaftszweig noch 2.466 Verfahren angemeldet.
Wir vermuten, die Entwicklungen werden sich im kommenden Jahr umdrehen. Es wird im Bereich der Verbraucherinsolvenzen eine weitestgehende Normalisierung geben, da die Auswirkungen der gesetzlichen Neuregelungen sich im wesentlichen im Jahr 2021 gezeigt haben. Es bleibt jedoch auch zu erwarten, dass aufgrund der verkürzten Wohlverhaltensphase bis zur Restschuldbefreiung zukünftig mehr überschuldete Verbraucher überhaupt ein Insolvenzverfahren als Möglichkeit der Entschuldung in Betracht ziehen.
Für Insolvenzen mit Unternehmensbeteiligung hingegen ist kein Rückgang zu erwarten. Die staatlichen Hilfsmaßnahmen sind seit Mai 2021 nicht mehr in Kraft. Diese waren die Ursache für den Rückgang der Regelinsolvenzen 2020 und 2021. Nach Angaben des statistischen Bundesamtes, konnte für die Regelinsolvenzen im Verhältnis von Februar 2022 zu Januar 2022 ein Anstieg um 4,2% verzeichnet werden.
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